Menü

Radschnellweg – MDL August Schuler informiert

19.10.2019

Im Nebenzimmer des Ristorante Leone in Buch fanden sich am Montag Abend knapp 30 Gäste ein, die sich zum Thema Radschnellweg informieren wollten. Die CDU Meckenbeuren hatte MdL August Schuler zu Gast, der die Machbarkeitsstudie und die Entwicklung der Vorzugstrasse im Gepäck hatte.

August Schuler, Mitglied im Verkehrsausschuss des Landtages, stellte zu Beginn die Frage „Was ist ein Radschnellweg?“ und lieferte die Antwort gleich nach. Ein Radschnellweg ist 2 x 2 Meter breit, in beide Richtungen befahrbar und hat möglichst wenig Querungen. In der aktuellen Planung zur Machbarkeit wurde vom Planungsbüro VIA eine Vorzugstrasse erarbeitet. Diese soll von Baindt über Baienfurt, Weingarten, Ravensburg und Meckenbeuren nach Friedrichshafen führen. Laut Gutachten sind hierzu 22 Trassenvarianten untersucht worden, wobei bedeutende Ziele und bestehende Infrastruktur berücksichtigt wurden. Für Meckenbeuren bedeutet dies, dass die geplante Trasse über Untereschach entlang der B30 (alternativ durch Brugg entlang der Bahngleise ) zum Bahnhof führt. Von dort am Ried vorbei durch die Max-Reger-Straße zum Rathaus und über die Max-Eyth-Straße durch Eichelen zum Bahnhof nach Kehlen. Von dort geht der nächste Abschnitt entlang der Bahngleise bis zum Stadtbahnhof Friedrichshafen.

Die Kosten für den Radschnellweg würden von den betroffenen Gemeinden und dem Land übernommen werden müssen, wobei MdL Schuler hier bedauert, dass dieser Radschnellweg bei den letzten Haushaltsabstimmungen aus der Landesfinanzierung herausgefallen ist und somit aktuell keine Mittel für den Bau zu Verfügen gestellt werden.

Ihrem Ärger über die Wegführung taten zahlreiche Anwohner der Max-Reger-Straße kund, die durch diese Trassenführung stark betroffen wären. Die Anwohner sehen großes Gefahrenpotential durch die nicht gut einsehbare S-Kurve, die jetzt schon von Radfahrern geschnitten wird. Auch der fehlende Gehweg in dem Bereich würde für Fußgänger und Kinder deutlich gefährlicher, wenn der Radschnellweg künftig diese Strecke nutzen würde. Nahezu alle Anwohner der Straße müssen rückwärts aus ihren Einfahrten auf die Straße fahren, was bei einer prognostizierten Zahl von 1.800 bis 2.000 Fahrradfahrern am Tag, sicher schwierig wird, wenn die Radfahrer auch noch Vorfahrt haben.

Die anwesenden Gemeinderäte der CDU Fraktion sehen den Radschnellweg als grundsätzlich gute Sache. Aus Sicht von Karl Gälle müsse der Radschnellweg an die Gemeinde ran, nicht mittendurch, was breite Zustimmung der Anwesenden fand. Franz Assfalg zeigte sich verwundert über die Studie ohne Beteiligung der Öffentlichkeit und Anwohner. Auch Dr. Josef Sauter bemängelt, dass auch der Gemeinderat trotz Nachfragen in den Gemeinderatssitzungen keine Informationen zum Stand bekam und nicht beteiligt wurde. Erst mit Vorstellung des Gutachtens sei man informiert worden, eine Einflussnahme auf die Trassenführung sei zu diesem Zeitpunkt aber nicht mehr möglich gewesen.

Für die Feuerwehr waren Michael Frei und Christoph Schneider gekommen, denn der Radschnellweg soll direkt am Parkplatz des Feuerwehrhauses Meckenbeuren vorbeiführen um unter der Eselbrücke durch zum Bahnhof zu gelangen. Dies sehen die Feuerwehrmänner als Gefahr für die anfahrenden Einsatzkräfte und Radler. Außerdem sei an dem Platz hinter dem Feuerwehrhaus die einzige Möglichkeit um Ansaugen zu üben, wofür regelmäßig die gesamte Straße gesperrt werden müsse. Den dadurch vorprogrammierten Ärger mit den Radfahrern würden die Feuerwehrleute gerne vermeiden.

Auch Bedenken der Landwirte (gerade zur Alternativstrecke von Brugg Richtung Rebleweiher) wurden vorgebracht. Sie sehen Gefahren durch die überbreiten Fahrzeuge auf der Strecke und wünschen sich eine neue Strecke, statt den Ausbau des Bestandes.

Stefan Huber vom ADFC brach eine Lanze für das Planungsbüro, dessen Mitarbeiter die geplanten Strecken über Monate hinweg selbst befahren hätten.

MdL August Schuler konnte die Besucher beruhigen, dass dieses Konzept nur nach einer Zustimmung durch den Gemeinderat erfolgen kann. Um Planungsrecht zu erlangen ist darüberhinaus Bürgerinformation und Bürgerbeteiligung vorgeschrieben. Bei schwieriger Finanzlage sei eine Umsetzung in mehreren Bauabschnitten möglich.

Zum Schluss bedankte sich CDU Ortsvorsitzende Angela Stofner bei MdL August Schuler für den Besuch und die mitgebrachten Informationen. Sie freute sich auch über das große Interesse am Thema Radschnellweg, auch wenn die Finanzierung aktuell leider nicht gesichert ist.